In den 80er und 90er Jahren fielen über 100 Menschen sexualisierter Gewalt beim Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) zum Opfer, wie eine Studie offenlegt. Forschungen ergaben, dass insgesamt 36 Beschuldigte und 103 Betroffene identifiziert wurden, wobei die Taten überwiegend in diesen Jahrzehnten stattfanden. Im Rahmen der Studie wurden qualitative Interviews mit Betroffenen, Zeitzeugen und Experten geführt sowie Akten aus den BdP-Archiven untersucht. Hierbei kristallisierten sich zwei “Prototypen” von Tätern heraus: ältere Erwachsene Pfadfinder sowie Jugendliche oder junge Erwachsene, die ihre Leitungsposition ausnutzten. Strukturelle Risikofaktoren beinhalteten unter anderem das Fehlen einer angemessenen Überwachung junger Führungsmitglieder, Machtasymmetrien und eine starke Loyalität junger Pfadfinder zu ihrer Gruppe. Die Studie bemerkte zudem, dass in einigen Fällen junge Verantwortungsträger selbst Opfer von Missbrauch waren. Der BdP, der 1976 gegründet wurde und aktuell 30.000 Mitglieder aufweist, nimmt eine Sonderstellung unter den untersuchten Jugendverbänden ein…
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