Wer interessiert sich für Kindesmisshandlung?

Die (Tabu-) Themen Kindesmisshandlung und sexueller Missbrauch von Kindern erfahren seit Jahren eine konstant niedrige bzw. stagnierende Aufmerksamkeit. Dies lässt sich unschwer anhand einfacher Analysen des Nutzerverhaltens im Internet in etwa erahnen.

Bei Wikipedia wurde z. B. die Seite “Kindesmisshandlung” im Januar 2021 lediglich 3706 Mal und die Seite “Sexueller Missbrauch von Kindern” 6608 aufgerufen. Vor 5 Jahren im Januar 2016 lagen die beiden Seiten bei 5727 bzw. 9034 Aufrufen pro Monat.

Die Analyse des relativen Suchinteresses bei Google zeichnet ein vergleichbares Bild. Hier haben wir sogar eine relative Betrachtung über einen Zeitraum von 16 Jahren. Ein recht klarer Trend. Ein einziger Ausreißer im Juni 2020 ist dem gewaltigen Missbrauchsskandal in Münster geschuldet.

Das konkrete Suchinteresse für die Begriffe Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch werden übrigens aktuell von Google jeweils mit ca. 2900 Suchen pro Monat angegeben.

Ist das alles nun viel oder wenig? Im Vergleich zu was? Das ist vielleicht im ersten Augenblick gar nicht so entscheidend. Denn das eigentlich dramatische in diesen Schnellauswertungen ist, dass sich in dieser Hinsicht seit Jahren nichts bzw. zu wenig tut. Die Zahlen der öffentlichen Aufmerksamkeit sind wie festgefroren. Und die Kinder zahlen den Preis dafür. Mit ihrer physischen, psychischen und geistigen Gesundheit. Viel zu oft auch mit ihrem Leben.
Warum?

AKTUELLER LINK: Interaktiver Report PKS 2013-2022

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